[Chaos CD]
[Datenschleuder] [51]    Reklame: License to Kill
[Gescannte Version] [ -- ] [ ++ ] [Suchen]  

 

Reklame: License to Kill

"Eine Sendelizenz ist sowas wie eine Lizenz zum Geld drucken" sagen manche Medienmogule und denken an reklamefinanzierte Fernsehsender. Andere wollten "seriöses" Fernsehen machen wie Wladislaw Listjew und auf Reklameabhängigkeiten verzichten. Eine Gruppe "neuer Mächtiger" in der GUS sah wohl deshalb ihre "Licence to bill" bedroht und machte aus dem <b>ill ein <k>ill. Und so wurde Listjew, der Chef des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Moskau ermordet. Das ist schon eine Weile her und von vielen vergessen. Aber manche vergessen sowas nicht. Der Verzicht auf Reklame kann so teuer sein, daß es das Leben kostet. Zum 01.04.1995 hat der neue Sender ORT den ersten TV-Kanal von OSTANKINO übernommen, der fast alle Republiken der früheren Sowjetunion erreicht und mehr als 200 Millionen Menschen erreicht. Wichtigste Neuerung bei ORT ist das Fehlen von Reklame.Es gibt und gab in der Medienwelt wenige Produkte, die auf Reklame verzichten. Kaum noch bekannt ist "Der Ziegelbrenner", eine pazifistische Zeitschrift aus der Zeit des ersten Weltkrieges. Einer der "Macher", Ret Marut, verließ Deutschland, bevor er von "aufrechten Deutschen" umgebracht werden konnte. Dies ist den meisten, die den "Ziegelbrenner"-Autor unter seinem späteren Pseudonym "B. Traven" kennen, nicht bekannt. Dabei ist sein Wille, lieber unbekannt leben und zu schreiben, einsichtig. Der ZIEGELBRENNER war so radikal, keine (!) Buchbesprechung zu bringen, sondern eine Schimpftirade, wenn ein Verlag es wagte, ein kostenloses Rezensionsexemplar an die Redaktion zu schicken und zu betonen, man würde nur Bücher rezensieren, die man selbst gekauft habe. Den ZIEGELBRENNER oder vergleichbar radikale Organe gibt es kaum noch. Bis heute existiert die "Ente in Ketten", CANARD ENCHAINE aus Paris. Eine Zeitungs-"Ente" hat in Frankreich ähnliche Bedeutung wie hier. Dieses antimilitaristische, freiheitsliebende und zensurfeste Blatt erscheint seit dem ersten Weltkrieg ohne Reklame. So eine "Marginalie" der Reklame-Unabhängigkeit ist heute noch wichtiger als damals, weil inzwischen fast global die Meinungsfreiheit durch die Gewerbefreiheit abgelöst worden ist und wirklich freiheitliche Medien wie CANARD ENCHAINE eine seltene Ausnahme von der profitorientierten Regel sind.Die Fragen der Verflechtung zwischen redaktionellem Teil und Anzeigen sind häufig recht subtil. So gehört die Südthüringer Zeitung FREIES WORT irgendwie zu der SZ-Gruppe, die Anteile am TV-Sender VOX hat. Und wer dann den "redaktionellen" Teil TV-Programm anschaut, findet täglich im FREIEN WORT rund zwei Dutzend Zeilen für das VOX-Programm, aber für ARTE und/ oder 3sat ist kein Platz. Überspitzt formuliert ist derAbdruck des VOX-Programmes nicht als solche gekennzeichnete "Verlagsreklame" und kein redaktioneller Beitrag. In der Präzisierung des Unterschieds ist die Frage entscheidend, - wer der "Platzanweiser" für die Senderauswahl war und - warum er so entschieden hat. Ein "gelernter DDR-Bürger" kann zwar dank jahrzehntelangem Training viel besser "zwischen den Zeilen" lesen als ein Wessi. Aber die Umgangsformen wie "Herr VOX, Sie werden plaziert" sind neu.
Der Ruf nach Freiheit im Ostblock siegte an einem bestimmten historischen Zeitpunkt, weil eine gewisse Menge verfügbarer Informations - und Kommunikations -Technologie überkommene Herrschaftskonzepte absurd machte (mehr dazu wurde mit dem CCC auf dem CoCom 1990 in Berlin ausgeführt).Gegen die Freiheit und gegen den Liberalismus stehen heute Leute des "rechten Lagers" von FAZ bis JUNGE FREIHEIT und die Terroristen der Version "Dyba doppelplusungut verschärft". Solche "Überzeugungstäter" prügeln nicht nur Homosexuelle mit dem Kreuz aus der Kirche, sondern christliche Fundamentalisten in den USA fliegen auf "Abtreibungskliniken" Bombenangriffe, um "Leben zu retten" und finden es auch logisch, daß ein Atombomben tragendes USA-U-Boot"Corpus Christi" heißt. Andere säen, wie es Eill Clinton formulierte, "Haß" und sprengen mal eben ein Haus samt vieler hundert Menschen in Oklahoma weg. Dabei ist nicht die"Anleitung" zum Bombenbau das Problem, sondern der irrationale "Haß" - egal, ob er sich gegen Juden, Liberale, Papageien, Bullen oder sonstwen richtet (Lesetip Bombenbau: Kitchen improvised Plastic explosives; Tim Lewis, 1983: Teil 1, 1986: Teil 2). Diese Strukturen des "Haß säens" gilt es aufzudecken, ohne selbst zur"Haßkappe" zu greifen.That's the job. Der Ruf nach der Todesstrafe für die Massenmörder von Oklahoma ist auch für den US-Präsidenten leicht. Nun stelle man sich vor: Die Täter sind gefaßt und werden amtlich auf dem elektrischen Stuhl getötet.
Die Frage sei erlaubt: ist es Wechselstrom oder Gleichstrom? Historisch läßt sich das einfach beantworten. Denn Gleichstromer Edison hatte zwar die schlechtere Technik als der Wechselstromer Tesla, aber medienpolitische Erfahrungen. Denn Edison fuhr eine Zeit lang mit einem Eisenbahnwaggon durch die Gegend. Im Waggon war eine Setzerei und eine Druckerei. Auf der Fahrt wurde Edisons Zeitung gesetzt und gedruckt und auf der nächsten Station verkauft. Bevor die Zeitung am Ort eine derarfige Unruhe auslöste, daß Edisons Druckerei von irgendwem irgendwie "außer Gefecht" gesetzt wurde, war der Zug schon weitergerollt.Eine solch subtile Medientechnik hatte der Denker Tesla nicht drauf, Edison war einer der"schwarzen" Medienmanipulateure. Ein moderner Lesetip ist "How You can manipulate the Media" von David Alexander aus dem Jahre 1993; gleichfalls im LOOMPANICS-Buchkatalog.
Als Edison begriff, daß Teslas Wechselstrom eine fundamental bessere Technik war als sein Gleichstrom, griff Edison zu einem schmutzigen Medientrick: er ließ eine Wechselstromanlage von Tesla kaufen und verkaufte sie weiter an den amerikanischen Staat, um den "elektrischen Stuhl" mit Wechselstrom zu betreiben. Anschließend wies der scheinheilige Saubermann Edison öffentlich auf die "tödlichen Gefahren" des Wechselstroms hin. Trotzdem hat sich der "bessere" Wechselstrom durchgesetzt; Edisons Medien-Dreck hat das "nur" verzögert.Das ist Geschichte und sowas wie "technischer Fundamentalismus". An den Schulen wird sowas nicht erklärt, weil dort allzuoft didaktische Fundamentalisten das Sagen haben, die sowas nicht einmal lernen wollen. Gegen die Freiheit stehen technische, religiöse und didaktische Fundamentalisten aller Art; neben den christlichen auch islamische Fundamentalisten, papistische Plattwelt-Vertreter, Darwin-Gegner, Hexen-Verbrenner und Schüsselverbieter und Altbleiminister, die sich heute an den Menschenrechts-Heiligenschein des Bundestags klammern und als schwarz schillernde "Berater" für sonstwas und sonstwen agieren und sogar gläubige Kunden finden.Der Staat Iran verbietet nicht nur Satellitenschüsseln, sondern hat auch die Sperrminorität und damit das Veto-Recht beim KRUPP-Konzern. Die Quelle: "Wer gehört zu wem"; ein Buch für jeden intelligenten Haushalt in einer schriftlichen Aufbereitung, die das Forschen nach "Wem gehört was" absichtlich erschwert. Aber das ganze Buch mit ca. 15 000 gedruckten Datensätzen gibt es für 10 DM bei jeder Filiale der Commerzbank und ein einzelner Datensatz per Datenbankabruf kostet ca. 5 DM. Damit liegt das Buch preislich und bequem im Millipromillebereich der Datenbankabfrage... Wer sich derartige Quellen reinzieht, bekommt ein anderes Verhältnis zu Boykott-Aufrufen der USA gegen den IRAN und Sat-Schüssel-Verboten, weil das bei Herrn Krause nur krause Denkfalten über USA und Krupp erzeugt.Aber die nächste Generation der Satellitenschüsseln wird so flach sein, daß sie unsichtbar wie ein Backstein in die Südwand eines Hauses gemauert werden kann oder mit metallhaltiger Farbe und je nach Wandwinkel entsprechend verzerrten Kreisen "aufgemalt" und in einem "Wandgemälde" versteckt wird - Funktion ähnlich einer Fresnel-Linse und der LNB wird "nahe" der Lampe "versteckt", die das Bild beleuchtet. Dazu sind "gewisse" Ellipsenberechnungen erforderlich und ein paar "Reflektionen" über "Reflektionen"; insgesamt aber eher "niedere- als "höhere" Mathematik. Derartige Entwicklungen werden kommen; wie im Iran, so auch in Deutschland - that's hacking.
Die Herstellung einer Sat-Schüssel aus den metallischen Kronkorken von rund einem Hektoliter selbst verzehrtem Flaschenbier ist eher eine fundamentalistische Provokation, weil die Droge Alkohol mit der Droge Sat-TV auf der Altstoff-Ebene kombiniert wurde...
Auch die Deutsche Bundespost hatte noch vor einigen Jahren Satellitenschüssein verboten, die kleiner (!!!) waren als 50 cm, weil sie diese per Hubschrauber-Luftbildüberwachung, wie sie z,B, in Hamburg regelmäßig vorgenommen wurden und werden, NICHT!!! identifizieren konnte. Die Firma TECHNISAT absurdierte diese Bundes-Postvorschrift der"Mindestschüsselgröße", indem sie eine Flachantenne mit 38 cm Kantenlänge auf den Markt brachte. Die"Flachschüssel" hatte sogar den Vorteil, daß die Empfangselektronik "in der Fläche" lag und "vor" der Empfangsschüssel "nichts" war. Weiter war die Diagonale der Flachschüssel größer als 50 cm und die "Diagonale" ist bei Fernsehern eine ebenso "zulässige Reklamebehauptung" wie die Kantenlänge. Daß die "Kantenlänge" eines 51 cm Fernsehers kleiner ist als 51 cm, dürfte spätestens nach diesem Satz jedem klar sein.Ob eine Reklamebehauptung "zulässig" ist, konnte damals auch jede Firma feststellen, die Modems anbot, die schneller waren, als die Post erlaubte-, etliche kleine Firmen wurden von der Bundespost wegen ihrer "zu schnellen" Modems in den Ruin getrieben. Immerhin sehen manche Privatpersonen, die "damals" strafrechtlich verfolgt wurden wegen Modems, die schneller waren, als die Post erlaubte, ihre Bestrafung von "damals" inzwischen als "Ehre" an wie manche Soldaten das "Eiserne Kreuz" (Telekomiker können darüber so selten lachen wie über "Kantenlänge" kontra "Diagonale"). Immerhin war die "Diagonale" als Reklame-Wertmaßstab bei Fernsehern "irgendwie ähnlich" wie bei Sat-Antennen. Außerdem wußte damals jeder "Fachmann", daß der jetzige Vorsitzende des Bundestags-Unterausschusses für Menschenrechte, der damals Postminister war, sich mit einem amtlichen Verbot für "zu kleine" Sat-Flachantennen keinen ernsthaften Publikumserfolg ausrechnen konnte. Denn selbst die biedersten Techno-Journalisten, die damals jede BMPT-Ente aus Bonn brav und eilfertig berichteten, waren überfordert, ihrem Publikum zu erklären, warum "zu kleine" SatSchüsseln das christliche Abendland bedrohen würde...
Und so ließ Dr. Christian Schwarz - Schilling, bleischwere Altlast bei aktiver Einschränkung von Menschenrechten, die"zu kleinen Sat-Anlagen" ungeschoren.
In der Februar-Ausgabe des UNESCO-Kurier mit dem Titel "Wohin führt die Medien-Explosion" schrieb nicht nur der Leiter der UNESCO-Verrechnungskasse für Dokumentation, EDV und Telekommunikation einen allgemeinverständlichen Beitrag über das INTERNET, sondern Sadok Hammami im Beitrag "Monopole, Minarette und Videos" über
"Die Kochtopfstrategie":
»In diesem Zusammenhang können drei Strategien unterschieden werden. Die erste besteht darin, heimlich andere Netze anzuzapfen, was im Mahgreb wegen der Nähe zu Europa gängige Praxis ist. In Tunesien wurden beispielsweise in den 80er Jahren recht eigentümliche Empfangstechniken entwickelt. Indem man ein Metallteil, im allgemeinen einen Kochtopf, an einer Fernsehantenne befestigt, kann man normalerweise die italienischen Programme empfangen. In Algerien empfangen sechs bis acht Millionen Menschen dank selbstgebastelter"Kabelnetze" europäische Fernsehkanäle. Das Staatsmonopol wird aber hauptsächlich durch den Videorecorder (die "alternative Kommunikation") umgangen, der für die arabischen Zuschauer das bevorzugte Zugangsmittel zu Programmen ist, die, weil verboten, umso begehrter sind. ...« (aus: UNESCO-Kurier 2/95, Seite 23; Bezug: Colmantstr. 15, D-53115 Bonnz, Einzelexemplar DM 5,20)
Mal abgesehen vom Süden, wo zumindest die Mittelschicht bereits damals Zugriff auf Videorecorder hatte, war die Medienzensur im Osten irgendwie strenger als im Süden und jetzt ist sie "weg".
Doch statt der erhofften Meinungsfreiheit hat die Gewerbefreiheit gesiegt. Die Kaufkraft ist jedoch im Osten noch eher gering und u.a. polnische Mediengesetze stehen dem Marktpenetrationsdrang gewisser Medien-Fürsten im Wege. Doch es gibt Umwege. Eine Umgehungs-Trasse im Weltall für den polnischen TV-Markt beginnt in Italien.
Im Lande Berlusconi ist Sender POLONIA 1 lizensiert. Der Satellit steht über dem Äquator und ist auch in Polen empfangbar. Da unverschlüsselt gesendet wird, ist der Empfang "frei". Wer mal "vergleichende Reklame", die in Deutschland (noch) verboten ist, sehen will, kann das auf POLONIA 1 nur tun, sofern er Sat-Direktempfang betreibt - denn in Deutschland ist die Einspeisung solcher Sender in Kabelnetze "verboten" - zumindest behaupten das BRD-Zensurbehörden namens Landesmedienanstalten noch immer. Am Rande des CCC gibt es allerdings schon Überlegungen, wie sich Landesmedienanstalten freiwillig selbst auflösen können, bevor sie an Schadenersatzforderungen bankrott gehen - das ist ein anderes Thema...
Es gibt jedoch viel mehr "Pay-TV" für den Osten als"Reklame-TV" wie POLONIA 1. Denn es mindert die Konflikte zwischen den "Neuen Reichen" im Osten und den"Alten Armen", wenn der Reklameplunder der TV-Stationen für "Home Order" verschlüsselt ausgestrahlt wird. Materiell minderbemittelte "Ossis" wären höchstens empört, wenn sie Reklame sehen, wo "Neue Reiche" HOME-TRAINER kaufen sollen, um ihr überflüssiges Fett in einer Heim-Tretmühle mit Wirkungsgrad Null abzustrampeln, während die "Alten Armen" sich in der Tretmühle des Alltags müde strampeln (die Nennung von"Murksnamen- dieser Entropie-Maschinen unterbleibt hier, um keine Milliarden-Prozesse gegen diese Zeitschrift zu riskieren).
Derzeitiges Pay-TV verschleiert oder verschlüsselt das analoge TV-Bildsignal. Das Tonsignal wird "selten" verschlüsselt, aber oft, wenn gestöhnt wird: bei den Tele-Peepshows.
"Verschleiert" wird das seriöse Bild der NL-Sender RTL4 und RTL5 wegen der nur für NL eingekauften Spielfilm-Verbreitungsrechte. Da jedoch Spielfilme in "Originalfassung mit den "Originalstimmen" der Darsteller besser sind als Synchronisationen, ist eine "Entschleierung" für multikulturelle Fremdsprachenbeherrscher in West und Ost angenehm. Für die "üblichen" NL-Versionen wie "Goede tijden - slechte tijden" oder "Mijn dochter en ik" jedoch lohnt nicht einmal der geringe Dekoder-Hardwareaufwand. In Polen waren bereits in den 70ern Rockgruppen so locker drauf wie heute die "Techno-Szene". Deshalb werden in Polen hergestellte RTL4/5Dekoder in Deutschland teils schon für unter 100 DM angeboten (eine Bauanleitung ist für eine spätere Datenschleuder geplant; Einsendungen/Anregungen sind in Thüringen willkommen ... ).
Das Öffnen eines Schlosses ist schwieriger als das Lüften eines Schleiers und deshalb wird bei "richtigem" Pay-TV verschlüsselt. Es gibt jedoch nicht nur sogenannte "Sicherheitsschlösser" sondern auch "Unsicherheitsschlösser" und "Nachschlüsseldienste".
Wer betrachtet, wie "verschlüsselte" TV-Bilder aussehen, bemerkt zwei Elemente: der Zeilenende-Puls ist "gestört" und die Reihenfolge der Zeilen ist ein "Dauerpuzzle", sie sind "irgendwie" vertauscht.
Bei "PAL" wird nur ei ne TV-Zeile "gemerkt" und mit der vorigen verglichen. Wenn man sich den Farbverlauf eines Regenbogens als Kreis vorstellt, kann die "aktuelle Farbe" als Winkel oder Uhrzeiger betrachtet werden. Bei PAL "geht" die Farbuhr in einer Zeile linksrum und in der nächsten Zeile rechtsrum. Das hat den Vorteil, daß "systematische" Störungen im TV-Signal sich von Zeile zu Zeile genau gegenteilig auswirken und wenn man darüber länger brütet, leuchtet ein, daß dieses Verfahren Störungen vermindert (das USA-System NTSC wird auch "NeverThe Same Color" genannt und braucht einen Farbkorrekturdrehknopf). Wenn man sich einen "Farbstörer" denkt, der sich an die PAL-Farbuhr hängt, sodaß sie "vorgeht", hat dieses Verhalten in der nächsten Zeile zur Folge, daß die Farbuhr ebensoviel "nachgeht", wie sie in der Zeile vorher "vorging". Und wenn man jetzt bunte PAL-Zeilen "irgendwie" vertauscht, ohne auf gerade und ungerade Zeilen Rücksicht zu nehmen, kommt "irgendwas" in schwarzweiß heraus. Das erklärt, warum die verschlüsselten TV-Programme so "unbunt" aussehen.
Begonnen hat das ganze Krypto-Spiel zu Zeiten der Achtbitrechner. "Damals" gehörte schon eine "Verzögerungsleitung" für eine TV-Zeile, wie sie für PAL gebraucht wurde, zu den mitgebrachten "Schätzen", über die sich die Verwandtschaft in der DDR bei Westbesuchen freute - die meisten anderen Bauteile für "PAL-Westbunt" gab es auch im Ostblock, der die französische Norm SECAM benutzte ("wir brauchen eine eigene Atombombe und eine eigene Fernsehnorm und sind auch sonst eigenartig", so die Parallele zwischen Frankreich und dem Ostblock).
Erst die "Rechentechnik" brachte die grundlegende Veränderung beim Übergang von der "Verschleierung" zur "Verschlüsselung". Analoge Verfahren zur Sprachverschleierung wie etwa Frequenzinvertierung hatte zur Folge, daß es Menschen gab, die lernten "mit bloßem Ohr" die verschleierte Sprache zu "verstehen". Erst die Digitalisierung machte dem "unbewaffneten" Mithören ein Ende.
Man muß heute daran erinnern, daß eine der ersten INTEL 8-Bit und 16-Byte-CPU, von der die Reklame behauptete, es wäre eine 16-BitCPU, der 80 86 war und 29 000 (neunundzwanzigtausend) Transistolfunktionen unter seinem Deckel hütete (eine alte 32-BitCPU, die damals als 16-Bit-CPU angeboten wurde, hieß 68 000 und hatte wieviel Transistorfunktionen???)
Ein vielfaches an Transistorfunktionen paßt heute locker unter einen Tropfen Kunststoff in jede Chipkarte. Ein Pay-TV-Dekoder mußte schon damals "billig" sein und ein "Achtbitter" genügte dazu.
Die Formel zur Zeilenvertauschung ist meist das ganze Pay-TV-Geheimnis. Gähniale "Eurokraten" von TRANCE TELECOM haben das System "Eurocrypt" für Pay-TV in die Welt gesetzt. Dieser Diskus-Nahwurf führte dazu, daß sich TRANCE TELECOM auf den Schwanz getreten fühlte, als "Piraten" Entschlüsselungskarten am Markt anboten und TRANCE TELECOM durch eigenen Diskus-Nahwurf eine Kopfverletzung erlitt. Denn genau genommen handelt es sich bei "Eurocrypt" um keine Verschlüsselung, sondern nur um eine Verschleierung, die etwa so leistungsfähig ist wie ein Viertel Milliardstel vom DES, der USA-Norrn"Data Ecryption Standard".
"Eigentlich" ist der französische Staat seit de Gaulle USA-feindlich. Denn als de Gaulle bei den Amis in der Bitsteinzeit einen Computer bestellte, um für den französischen Atombombenbau ein paar nach einem polnischen Mathematiker benannte Gleichungen auszurechnen, lieferten die Amis die Rechenmaschine nicht: Export-Verbot. Das hinderte die Franzosen nicht, ihre Atombomben zu bauen, aber amtlich sauer auf die Amis sind die französischen Behörden heute noch. Modern formuliert war die "militärisch relevante" Kiste etwa so leistungsfähig wie ein 4,77 MHz 8088 Computer - nur noch viel klobiger.Auch TRANCE TELECOM leidet bis heute darunter, daß Frankreich noch strenger ist, als die USA und nicht nur den Export von Krypto-Kram verboten hatte, sondern auch den Import (! sic !). Dadurch war TRANCE TELECOM vom Wissensstand der Welt franzamtlich abgeschottet und wählte für die Verschlüsselung von EuroCrypt den DES, den Data Encryption Standard aus der USA-Bitsteinzeit.
DES ist aber nur die kastrierte Variante von "Luzifer", die IBM entwickelt hat mit einer Schlüssellänge von 128 Bit. Für den NSA, den amerikanischen Geheimdienst, der geheimer ist als die CIA, war dieser Schlüssel jedoch schon damals zu geheim und er wurde "amtlich" auf 56 Bit verkürzt; DES-Export ist heute noch immer verboten, weil einige NSAler hoffen, diese veraltete Norm so marktfähig zu halten.Naive Gemüter aus der kaufmännischen Abteilung einer Vorstandsebene können zwar die Grundrechenarten + - * /, aber schon für einen Exponenten ist ihr Dasein zu exponiert; auch bei TRANCE TELECOM. Denn die"Halbierung" der Schlüsselmenge "halbierte" die Sicherheit nicht nur, sondern "myriadstisierte" sie irgendwie, weil es statt 2 hoch 128 "nur" noch 2 hoch 56 mögliche Schlüssel gab.
Wieviel zwei hoch 56 mögliche Schlüssel sind, weiß jedes Kind, das das entsprechende Märchen kennt: es war einmal nach einem gewonnenen Spiel, da hatte einer einen Wunsch frei und wollte zur Belohnung ein paar Körnchen Getreide haben: eins auf das erste Feld eines Schachspiels, doppelt soviel - also zwei - auf das zweite Feld, wieder das doppelte - also vier - auf das dritte, acht auf das vierte, 16 auf das fünfte und so weiter - immer jeweils das doppelte bis zu Feld Nummer 64. Wer Exponentialrechnung kennt, weiß, daß auf Feld 57 genau zwei hoch 56 Körnchen liegen. Und genau soviel Schlüssel hat die NSA-kastrierte DES-Version. Damit kann man zwar ein großes Reich in den Getreide-Bankrott führen, aber moderne Computer kommen mit sowas klar. Aufgrund des Import-Verbotes für Kryptokram in Frankreich ist wohl auch dieses Märchen eine "Geheimsache", wenn der DES-Zusammenhang genannt wird. Man muß deshalb TRANCE TELECOM zu gute halten, daß sie nicht wußten, was sie taten beim Einsatz von Eurocrypt. Denn beim Versuch, einen Kastraten zu kastrieren, verkürzten sie die Schlüssellänge nochmal auf die Hälfte. 28 Bit für TRANCE TELECOM und 28 Bit für ihre Kunden, die Pay-TV-Sender. Wenn 28 Bit rund eine Viertelmilliarde Möglichkeiten bietet, sind 56 Bit nicht eine Viertelmilliarde mal zwei, sondern eine Viertelmilliarde zum Quadrat. Da aber die leitenden Herren der Kunden von TRANCE TELECOM oft auch nur + - * / und die Prozentrechnung (wegen der Zinsen) beherrsch(t)en, fiel das über ein paar Jahre lang nicht auf. Hektisch wurden die französischen Telekomiker jedoch, als "les pirates informatiques" (eigene Fernschnorm, eigene Atombombe, eigene Sprache: Computer = ordinateur, Hacker = pirate informatique; ein TV-Sprecher in Frankreich darf das Wort COMPUTER nicht verwenden!) Eurocrypt-Karten zum Kauf anboten. Denn getreu dem Motto"was nicht sein darf, das nicht sein kann" konnte es sich nur um "Diebstahl" eines "Geheimnisses" der "TRANCE TELECOM" handeln. Das dumme dabei ist, daß die Exponentialrechnung nicht nur in der Vorstandsetage bei TRANCE TELECOM unüblich ist, sondern auch bei einer Minderheit deutscher Richter nicht zur Allgemeinbildung gehört. Bei einem Techniker führt das erstinstanzliche Urteil zu einer exponentiellen oder bergförmigen Verformung der Haarpracht, aber das hilft dem Beklagten nicht viel. Am xx. Juni 1995 in Frankfurt ist ein Gerichtstermin anberaumt. Möge die breite Öffentlichkeit selbst beurteilen, inwieweit das Gericht das Problem verstanden hat oder ob es den franz-amtlich dumm gehaltenen "Experten" von TRANCE TELECOM Glauben schenkt.
paytv.txt

 

  [Chaos CD]
[Datenschleuder] [51]    Reklame: License to Kill
[Gescannte Version] [ -- ] [ ++ ] [Suchen]